Von der Rokoko-Ära bis zur Edwardianischen Epoche entwickelten sich Korsetts in Form und Funktion dramatisch weiter. Im 18. Jahrhundert formten Rokoko-Korsetts einen starren, konischen Rumpf, der weite, oft aus Fischbein und Seide gefertigte Reifröcke stützte. Als sich die Mode im frühen 19. Jahrhundert änderte, bevorzugten Empire-Stile kürzere, weichere Korsetts, die die Brust anhoben, ohne die Taille einzuengen. Im viktorianischen Zeitalter kehrten Korsetts zu eng geschnürten Sanduhrformen zurück, die mit Stahlstäbchen verstärkt waren. Edwardianische Korsetts führten dann die ikonische S-förmige Silhouette ein, die die Brust nach vorne und die Hüften nach hinten schob – ein elegantes, aber einschränkendes Symbol für die Weiblichkeitsideale dieser Ära.