Im viktorianischen und edwardianischen Zeitalter war das Boudoir ein privater Rückzugsort im Zuhause einer Dame – ein intimer Raum, der der Ruhe, der Körperpflege und ruhigen Beschäftigungen gewidmet war. Oftmals reich dekoriert mit Spitzenvorhängen, Plüschmöbeln und feinen Düften, spiegelte es Ideale von Weiblichkeit, Kultiviertheit und Bescheidenheit wider. Hier schrieben Frauen Briefe, lasen, stickten oder bereiteten sich in eleganter Abgeschiedenheit auf gesellschaftliche Anlässe vor. Mehr als nur ein Ankleidezimmer, verkörperte das Boudoir persönliche Eleganz und bot einen seltenen Freiraum in einer stark strukturierten Welt.