Zwischen 1870 und 1889 zeichneten sich Damenkleider durch dramatische, rückenbetonte Silhouetten und üppige Verzierungen aus. Anfang der 1870er Jahre sorgten weich drapierte Tournüren und geschlungene Überröcke für Volumen auf der Rückseite, während Mieder hohe Ausschnitte und Baskenmützen aufwiesen. Gegen Ende der 1870er Jahre verschlankte sich die Silhouette zu einer „Prinzessinnen-Linie“ mit langen, figurbetonten Miedern und minimaler Tournüre. In den 1880er Jahren kehrte die Tournüre zurück – größer und strukturierter – und erzeugte auf der Rückseite einen regalartigen Effekt. Kleider waren reich mit Rüschen, Spitze und Fransen verziert und spiegelten sowohl industrielle Innovation als auch die Liebe der Epoche zum Luxus wider.