Zwischen 1890 und 1899 zeichneten sich Damenkleider durch dramatische Silhouetten und wachsende Individualität aus. Zu Beginn des Jahrzehnts zeichneten sich Kleider durch enge Mieder und enorme, keulenförmige Ärmel aus, die durch glockenförmige Röcke ausgeglichen wurden, die ab der Taille anmutig ausgestellt waren. Mitte der 1890er Jahre erreichten die Ärmel ihre maximale Weite, während die Röcke schmaler wurden und eine Trompetenform annahmen. Gegen Ende des Jahrzehnts veränderte sich die Silhouette erneut mit der Einführung des geraden Korsetts, wodurch eine gestrecktere, S-förmige Figur entstand. Diese sich entwickelnden Stile spiegelten sowohl künstlerische Trends als auch die zunehmende Sichtbarkeit der modernen, aktiven Frau wider.