Zwischen 1850 und 1889 spiegelten Damenschuhe sowohl die sich entwickelnde Mode als auch industrielle Innovationen wider. Zu Beginn dieser Periode waren flache Schuhe mit quadratischer Spitze und seitlicher Schnürung oder Knopfverschluss beliebt, oft mit Rosetten oder Ziernähten verziert. Im Laufe des Jahrhunderts kehrten Absätze zurück – zunächst bescheiden, dann in den 1870er Jahren höher und spitz zulaufend, ganz im Stil des französischen „Louis“. Geknöpfte oder geschnürte Stiefeletten aus Leder oder Stoff wurden zu Alltagsgegenständen, während Satin-Slipper formelle Anlässe zierten. Mit der zunehmenden Massenproduktion wurden Schuhe erschwinglicher und vielfältiger und verbanden Zweckmäßigkeit mit kunstvollem viktorianischem Flair.