Wir sind sprachlos. Sensationeller Fund! In einer der angesagtesten französischen Modezeitschrift um die Jahrhundertwende, , "Les Modes", Ausgabe Juni 1901, entdeckten wir das Unfassbare. Kaum zu glauben: aber genau dieses Kleid wurde dort präsentiert und den mondänen Pariser Damen der Gesellschaft vorgestellt. Solche Funde gibt es nur einmal im Leben! Das macht dieses Kleid noch rarer, wertvoller und begehrenswerter. Ein Museumsstück!
Heute heißen die Couturiers: Lagerfeld, Armani, Versace, Prada, Calvin Klein – um nur einige zu nennen. Vor 100 und noch mehr Jahren war es: Worth, Lanvin, Paquin, Doucet und Gustav Beer. Gustav Beer stammte aus Deutschland, wo er ungefähr 1870 geboren wurde. Im Alter von 30 Jahren eröffnet er auf dem Place Vendôme, im Herzen von Paris, in dieser phantastischen Kulisse, einen Modesalon, der Seinesgleichen suchen konnte. Später kommen noch Modesalons in Nizza, Italien, und Monte Carlo dazu. Beer kreierte Mode und schneiderte Tages- und Abendkleider auf dem höchsten Niveau, das Paris zu bieten hatte. Seine Kleider kosteten schon damals ein kleines Vermögen – und heute erst Recht. Kleider von Beer, die die letzten 115 Jahre weitestgehend unbeschadet überstanden haben, sind heute in Museen zu sehen. Eines davon präsentieren wir Ihnen heute…
Das antike Kleid aus seiner frühen Pariser Zeit hat neben dem Rock zwei Oberteile: ein Tages- und ein Abendoberteil. Das schon allein macht es zu etwas Besonderem. Auf den Taillenbänder beider Oberteile ist zu lesen: „Beer, 7 Place Vendôme”. Hier ein paar Materialien, die Gustav Beer zu einer einmaligen textilen Komposition zusammengefügt hat: schwarze Chantilly-Spitze, mit Rosenmotiven bedruckte Organza, feine Goldfäden, schwarzer Taft für den Taillengürtel, Streifen aus schwarzem Samt, elfenbeinfarbiger Tüll, der mit blauen Bändern verziert ist, Spitze, Zierknöpfe …
Der Rock ist in gutem Erhaltungszustand. Es fehlen ein elfenbeinfarbener Unterrock und der Bund des Rockes. * Das Abend-Oberteil ist ebenfalls in gutem Erhaltungszustand, lediglich der Rand aus Tüll ist etwas ausgefranst, aber das Oberteil selbst ist stabil und mit festem Taft gefüttert. * Das Tages-Oberteil ist diffiziler. Hals- und Kragenbereich weisen einige Risse im Material auf; am Kragenfutter sind kleinste Flecken zu sehen; in der schwarzen Organza im Schulter- und Unterarmbereich sind kleinste Risse; die Rüschen aus elfenbeinfarbenem Tüll sind fragil, ebenso die beiden Tüll-Bänder mit den kleinen Schleifen, die links und rechts der mit Rosenmotiven bedruckten Organza verlaufen; das Futter aus Taft ist gut, bis auf die Achselhöhlen und im Kragenbereich; an den vergoldeten Knöpfen fehlen einige Strass-Steine. Dies alles schmälert in keinsterweise das unvorstellbar schöne Erscheinungsbild dieses sehr, seltenen Ensembles außerhalb eines Museums, bei dem wir uns gerne zu dem Ausdruck „Ensemble aus der Opulenten Ära“ haben hinreißen lassen. Die Dekoration ist nicht inbegriffen. Die Zeitschrift ist nicht im Preis einthalten. Kopien der Seiten werden gerne zur Verfügung gestellt.
Brust: ~ 94 cm
Taille: ~ 64 cm